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Stoffeler Kapelle

Denkmalgerechte Sanierung

Die umgangssprachlich genannte Stoffeler Kapelle, ‚korrekt‘ Kapelle „Zum Heiligen Kreuz und den Vierzehn Nothelfern“ genannt, ist ein barocker Sakralbau aus dem Jahr 1734, erbaut von Kurfürst Carl Philipp als Wallfahrtskapelle.  

Während der Hauptkörper überwiegend in einer Backsteinarchitektur errichtet wurde, zeigt sich der vorgelagerte Eingangsbereich als klassizistische Architektur mit einer Natursteinfassade.

Gemäß eines Sachverständigengutachtens befand sich die Dachlandschaft inklusive der Dachreiter in einem desolaten Zustand. Diverse, nicht fachgerechte Sanierungsversuche waren ebenfalls zu erkennen. Im Sockelbereich der Außenwände führten Feuchtigkeitsschäden zu Rissbildungen und Putzabplatzungen im Inneren. Hinzu kam, dass die Außenwände durch Vandalismus (Graffiti) verschmutzt waren.

Die Kirchengemeinde entschied, die Kapelle gemäß Vorgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde zu sanieren.   

Zunächst ist die geschädigte Schieferdeckung zurückgebaut und der Dachstuhl samt Gauben und Dachreiter ertüchtigt worden. Im Anschluss sind die Dachflächen in Altdeutscher Schieferdeckung neu eingedeckt worden. Der Dachreiter erhielt eine neue Kupferdeckung gemäß historischem Vorbild.

Die Ziegelfassaden sind ertüchtigt und gereinigt, ebenso die Natursteinflächen des klassizistischen Vorbaus.

Der Sockelbereich der Außenfassaden wurde abschnittsweise frei gelegt, eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Bodenfeuchte durfte gemäß Vorgabe des Bauherrn nicht ausgeführt werden. Stattdessen wurden die Ziegelfundamente ertüchtigt und der Sockelbereich mit einem Spezialputz, ca. 30 cm hoch, im Bereich der Geländekante versehen. Zudem sind neue Entwässerungsleitungen und Dränageleitungen verlegt.

Im Innenbereich wurde der geschädigte Innenputz bis Kopfhöhe entfernt. Die Ziegelflächen sind neu mit einem Sanierputz verputzt. Im Anschluss sind die Wandflächen und die Deckenflächen vollflächig neu gestrichen worden.

Die Dankestafeln (Votivtafeln aus Marmor) im Eingangsbereich sind vorsichtig demontiert, fachgerecht gereinigt und nach Ertüchtigung des Mauerwerks auf einer neuen Stahlunterkonstruktion - gemäß historischem Vorbild - remontiert.

Die denkmalgerechte Restaurierung wurde von den beteiligten Fachhandwerkern mit viel Liebe zum Detail und in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Landschaftsverband und den Denkmalpflegern des Erzbistums Köln ausgeführt.

 

Architektur:
Rocho Architekten

Statik:
IB für Baustatik und Tragwerksplanung
Dipl.-Ing. Roland Huckenbeck, Radevormwald

Geotechnik:
IGW - Ingenieurgesellschaft für Geotechnik mbH
Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort, Wuppertal

Gutachter / Sachverständiger Dachlandschaft:
Sachverständigenbüro Rainer Schüpphaus, Wermelskirchen

SiGeKo, FaSi:
Hermann Düster, Bergheim

Fotografie:
Sigurd Steinprinz