Wettbewerb Marienkrankenhaus Kaiserswerth
Anerkennung
Das Gebäudeensemble des historischen Marienkrankenhauses in Kaiserswerth befindet sich innerhalb eines denkmalgeschützten Bereiches, welcher stark von der Geschichte dieses Stadtteils geprägt ist. Nicht nur der historische Charakter, sondern auch die Nähe zum internationalen Flughafen Düsseldorf, zur Messe und die gute Anbindung an die Düsseldorfer Innenstadt machen Kaiserswerth zu einem sehr attraktiven Aufenthaltsort.
Diese außergewöhnliche historische Gebäudesubstanz und der besondere Ort eigenen sich hervorragend für die Nachnutzung als Boutique-Hotel.
Mit nur wenigen korrigierenden Eingriffen, u.a. der Neuordnung der Dachlandschaft und dem Rückbau von nicht denkmalgeschützten Balkonanlagen, wird die Klarheit des Bestandes wieder in den Vordergrund gerückt und die 3 Gebäudetrakte: Hauptgebäude, Verbindungsgang und Antoniushaus werden wieder besser ablesbar. Die anschließende Ergänzung einzelner, in gleicher Entwurfssprache ausgebildeter Bauteile: vorgesetzter Windfang, Dachaufbauten am Hauptgebäude und Tagungsbereich auf der Rückseite des Verbindungsganges, fügt alles in ein stimmiges Gesamtbild zusammen. Durch die verwendete Materialität – eine Lamellenfassade aus langlebigem Kupfer – ist die zeitliche Einordnung der neuen Bauteile erkennbar. (…)
Das Hotel hat insgesamt 57 Zimmer mit Doppelbetten im Hauptgebäude sowie 8 Zimmer in den Stadthäusern; ein Café und ein Restaurant im Erdgeschoss und einen SPA-Bereich im Untergeschoss; Tagungsräume mit Bar und Lounge befinden sich im Verbindungsgang. Die ehemalige Kapelle wird in Würdigung ihrer ursprünglichen Nutzung als besonderer Kulturraum für Lesungen und Ausstellungen mit Musikbegleitung sowie standesamtliche Trauungen genutzt. Der Turm-Raum mit Aussicht kann für besondere Veranstaltungen angemietet werden.
Es befinden sich auf dem Grundstück 25 oberirdische Stellplätze, unter anderem die geforderten 18 Stück für das Antoniushaus, sowie 40 Stellplätze in der unterirdischen Parkpalette. Der Grundflächenbedarf und Bodenabtrag werden beim Einbau einer maßgeschneiderten, vollautomatischen Parkpalette durch den Verzicht auf raumintensive Rampen und Fahrgassen extrem reduziert.
Der behutsame Eingriff in die Gebäudesubstanz, ein Nutzungskonzept, welches lange Bestand hat, eine moderne, das Denkmal würdigende Architektursprache der Ergänzungsbauteile, Materialien, die überdauern und gut recyclebar sind, die Neuordnung und Aufwertung des Außenbereiches durch Grünflächen, sowie die unterirdische Unterbringung der Fahrzeuge machen das Denkmal Marienkrankenhaus für viele weitere Jahre exzellent nutzbar.
Auslober:
Katholische Kirchengemeinde St. Suitbertus, Düsseldorf
Architektur:
Rocho Architekten
Landschaftsarchitektur:
wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
Investor:
IDEE Projektentwicklungs- und Investitionsgesellschaft mbH, Wuppertal